Die neue Definition von Bruxismus hat neben der klaren Unterscheidung zwischen Schlaf- und Wachbruxismus auch das Spektrum der bisher nicht berücksichtigten Kaumuskelaktivitäten, wie das Kieferpressen, erweitert.

Aufgrund dieses Paradigmenwechsels ist die Notwendigkeit entstanden, verschiedene Strategien zusätzlich zum Selbstbericht zu verwenden, um die Häufigkeit der verschiedenen Kaumuskelaktivitäten zu untersuchen. Diese werden hauptsächlich durch die Ökologische Momentanerfassung (EMA) und die Oberflächenelektromyographie (EMG) dargestellt. Die derzeit verfügbaren neuen Strategien haben es sowohl Forschern als auch Klinikern ermöglicht, die Häufigkeit der verschiedenen Bruxismusaktivitäten und den Zusammenhang zwischen Bruxismus und verschiedenen psychogenen Zuständen noch detaillierter zu untersuchen.

Sowohl EMA als auch EMG sind Werkzeuge, die es Klinikern ermöglichen, Rückmeldungen zur Reduzierung der Bruxismusaktivität nach den verschiedenen zur Behandlung eingesetzten Therapien zu erhalten. Ziel dieses Berichts ist es, ihre klinischen Anwendungen zu vertiefen.

Die Anwendung von Botulinumtoxin im medizinischen Bereich hat sich seit den 1980er Jahren verbreitet, als man seine wohltuende Wirkung bei der Verringerung von Muskelkrämpfen entdeckte. Die erste Anwendung erfolgte im Augenbereich zur Korrektur des Schielens. Darauf folgten Anwendungen im physiotherapeutischen und orthopädischen Bereich, mit dem Ziel, Muskelkrämpfe und somit indirekt Schmerzen zu reduzieren.

Im zahnmedizinisch-maxillofazialen Bereich hat das Botulinumtoxin in den letzten Jahren Anwendungen in der Behandlung von Zähneknirschen, Zähnepressen, Krämpfen der Kaumuskulatur, in der Korrektur der Masseterhypertrophie und kürzlich in der Behandlung von Degenerationen des Kiefergelenks in Kombination mit Hyaluronsäureinjektionen gefunden.

Neben den Indikationen, die mit den Krämpfen der Kaumuskulatur und der daraus resultierenden schmerzlindernden Wirkung zusammenhängen, hat sich kürzlich gezeigt, dass Botulinumtoxin auch eine direkte Wirkung auf die Nervenfasern hat, indem es die Freisetzung bestimmter Neurotransmitter hemmt, die an der Schmerzübertragung beteiligt sind. Diese neuen Eigenschaften haben es ermöglicht, den Einsatz von Botulinumtoxin auch bei der Behandlung von oro-fazialen Schmerzen weiter auszudehnen.

Der vom dia-BRUXO-System erstellte Bericht entält auch die gesamte elektromyografische Kurve, die während der Untersuchung aufgezeichnet wurde und die leicht zu lesen ist, wenn man ihre Einstellung kennt. In dieser Sitzung werden die Grundlagen des richtigen Lesens und Interpretierens der Kurve hervorgehoben.

Die Rechtsmedizin verpflichtet den Zahnarzt, bestimmte Aufgaben zu erfüllen, die alle bruxistischen Patienten betreffen. Bei dieser Veranstaltung wird im Detailuntersucht, was getan werden kann und muss, um beweisen zu können, dass man nach dem Gesetz korrekt gehandelt hat, wobei die Bedeutung desdia-BRUXO-Systems in diesen Fällen hervorgehoben wird.

Das dia-BRUXO-System liefert zahlreiche Daten über das spontane Muskelverhalten über 24 Stunden (Zeitindex, Arbeitsindex, Anzahl der Knirschepisoden und Anzahlder Episoden des Zusammenpressens usw.), die in einem Bericht im PDF-Format zusammengefasst werden, der sowohl für den Arzt als auch für den Patienten leicht zu interpretieren ist. In dieser Sitzung wird das richtige Ablesen veranschaulicht.

Das dia-BRUXO-System ist derzeit die einzige instrumentelle Untersuchung, die inder Lage ist, Daten über das spontane Verhalten der Muskeln zu liefern, indemsie zwischen Schlaf und Wachsein unterscheidet. Es besteht aus einem EMG-Gerät und einer speziellen Software, die in dieser Sitzung vorgestellt werden.

Es ist seit langem bekannt, dass Schlafbruxismus und Wachbruxismus zwei Phänomene sind, die sich in ihrer Entstehung, Entwicklung und Behandlung voneinander unterscheiden. In diesem Vortrag wird die offizielle Definition für beide Phänomene gegeben, und es wird eine separate Analyse vorgenommen, in der Auslöser und Behandlung unterschieden werden.

Dank der Elektromyographie ist es heute möglich, die Muskelaktivität von Patientenzu zu messen. Polysomnigraphen, Polygraphen, Chairside und Dia-BRUXO machen sichdiese Technologie zunutze, die in der klinischen Praxis sowohl für diagnostische als auch für therapeutische Zwecke und zur Überprufung der Behandlung nützlich wird.

Bei diesem Termin wird eine allgemeine Vorstellung davon gegeben, wie sinnvoll es ist, ein genaues Bild der spontanen Muskelaktivität in einem Zeitraum von 24 Stunden (im Schlaf und Wachzustand) zu erhalten. Ausgehend von allgemeinen Hinweisen zur Elektromyographie und ihrer Verwendung im zahnmedizinischen Bereich werden weitere spezifische Themen behandelt und in den einzelnen Webinaren, die in Zukunft verfügbar sind, eingehend behandelt.